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Flagge von Sardinien

Wein aus Sardinien – diese Rebsorten aus Sardinien überzeugen

Das Weinbaugebiet Sardinien gehört zu den ältesten Anbaugebieten in Italien. Das Mittelmeer-Klima, die geografischen Gegebenheiten und die langen Traditionen vieler Weingüter machen die Insel zu einem spannenden Reiseziel. Doch der Wein aus Sardinien ist vielen Menschen eher unbekannt. Dabei gibt es Rebsorten auf Sardinien, die Kenner zu überzeugen wissen. Was Sie über den Wein der Region, das Weinanbaugebiet generell und die lokale Weinkultur wissen sollten, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag vermitteln. Denn Sardinien und Weisswein sind ebenso miteinander verbunden wie einige der besten DOC Weine der gesamten Region.

Weinanbaugebiet Sardinien – Welche Weinberge und Rebflächen werden zum Weinanbau auf der Insel Sardinien genutzt?

In früheren Zeiten umfassten die Anbauflächen Sardiniens mehr als 70.000 Hektar Fläche. In der heutigen Zeit ist die Fläche auf rund 40.000 Hektar zurückgegangen, was vor allem der Qualität zugutekommt. Während die meisten Weine Sardiniens aufgrund der schlechten Qualität als Offenweine in den Export gingen oder vor Ort konsumiert wurden, hat sich dies in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Die Winzer der Insel setzen viel stärker auf Qualität und hohe Standards, sodass mittlerweile annähernd 80 Prozent der Weine mit dem DOC oder sogar dem DOCG Siegel gekeltert werden. Wein aus Sardinien ist somit zu einem Synonym für hochwertigen Wein geworden.

Weinerg in Sardinien

Der Wein aus Sardinien entspringt zum größten Teil den Anbaugebieten in der Ebene von Campidano. Es handelt sich dabei um eine Ebene mit sanften Hügeln und einem nahrhaften Untergrund, welcher den Wein aus Sardinien prägt und für dessen Geschmack verantwortlich ist. Ebenso spannend als Weinbaugebiet ist die DOC Mandrolisai, welche sich im Herzen der Insel befindet. Hier ist unter anderem der höchste Berg Sardiniens, der Gennargentu zu finden, welcher mit seiner Höhe von über 1.800 Metern deutlich in den Himmel ragt. Das Inselklima ist geprägt von intensiver Sonnenstrahlung und dem vom Meer kommenden Wind. Dies erklärt allerdings nicht, warum so unterschiedliche Rebsorten auf Sardinien gedeihen. Verantwortlich dafür sind die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen entlang der Nord-Süd-Achse. Im Norden herrschen vor allem kühlere Temperaturen, was auf Sardinien Weisswein mit frischer und fruchtiger Note wachsen lässt. Zudem sind die Böden im Norden der Insel meist karg und steinig, was den Weinen eine feine Säure angedeihen lässt. Der Süden ist eher warm und trocken und weist ein deutlich mediterraneres Klima auf. Auch der Boden im Süden ist sandiger und lehmiger und bietet somit sowohl für Rot- und Weißwein, aber auch für Dessertwein beste Anbaubedingungen.

Die Weingüter auf Sardinien haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der Qualitätsverbesserung der Weine gemacht. Dank vieler Modernisierungen ist Wein aus Sardinien in den letzten Jahren bei immer mehr Kennern ins Rampenlicht geraten. Waren früher viele der Weine vor allem beliebte Weine, um auf dem Festland von Italien den Weinen mehr Farbe zu verleihen, werden in der heutigen Zeit viele der Weine reinsortig kultiviert und sind im Export echte Schlager. Wer allerdings die Chance hat, die Insel im Mittelmeer zu besuchen und vor Ort Essen und Wein in Kombination zu genießen, wird auf so manche Perle stoßen, welche die Weingüter im Weinanbaugebiet nicht in den Export schicken. Besonders beliebt ist auf Sardinien der Weisswein, welcher mit seiner feinen, leicht sauren Fruchtnote, die meisten Kenner zu überzeugen weiß. Vermentino di Sardegna, Vernaccia di Oristano oder auch Malvasia di Bosa sind wunderbare Weinbaugebiete der Mittelmeerinsel, welche zu überzeugen wissen. Viele regionale Rebsorten auf Sardinien sind zudem nur hier beheimatet und bieten eine Vielzahl an hochkarätigen Weinen bester Qualitätsstandards. Generell unterscheidet sich der Weinstil Sardiniens deutlich vom Weinstil im restlichen Italien. Begründet ist dies vor allem in der Geschichte der Insel, welche unter dem Einfluss vieler verschiedener Kulturen stand. Wein aus Sardinien erscheint den meisten Kennern deutlich französischer im Stil als der Wein aus anderen Regionen Italiens.

Weinsorten aus Sardinien

Welche Rebsorten entspringen aus dem Weinbau Sardinien?

Viele Rebsorten auf Sardinien haben eine lange Tradition und sind durch die Besiedelung und Besetzung der Insel durch verschiedene Völker entstanden. Es gibt Weingüter in beinahe jedem Weinanbaugebiet der Inselregion, welche auf beinahe uralte Rebsorten in Sardinien zurückgreifen können und diese oftmals seit Jahrhunderten kultivieren. Doch welche Rebsorten auf Sardinien sind typisch für den Wein aus Sardinien und wie wurden und werden diese kultiviert?

Der Cannonau di Sardegna

Cannonau gehört zu den traditionsreichsten Rebsorten in Sardinien und hat die gesamte Region über Jahrhunderte geprägt. Cannonau gehört zu den Rebsorten auf Sardinien, deren Ursprung im Mittelalter zu finden ist. Das historisch belegte Weinanbaugebiet liegt in Ogliastra und Barbagia. Doch in der heutigen Zeit ist die Rebsorte auch im mittleren und unteren Campidano zu finden. Ursprünglich sollte die Rebsorte von der iberischen Halbinsel kommen, wo sie als Garnacha bekannt ist. Die angenehme Süße und das kräftige Aroma zeichnen die Rebsorte besonders aus und machen diese zu einem Wein aus Sardinien, welcher sich hervorragend für den Alltag eignet. Mit dem Cannonau di Sardegna treffen Sie immer eine gute Wahl, wenn Sie einen angenehm gefälligen Wein suchen, welcher hervorragend auch mit kräftigen Speisen harmoniert. Er ist einer der bekanntesten Rotweine der gesamten Insel und prägt neben den Sorten Bovale Sardo, Carignano und Malvasia Nera die Rotweinkultur Sardiniens. Wein aus Sardinien ist zwar meist mit Weißwein assoziiert, bekannter ist jedoch immer noch der Cannonau. Viele Weingüter haben sich allerdings in den letzten Jahren immer stärker spezialisiert und professionalisiert, sodass die alten Rebsorten auf Sardinien weiterhin in bester Qualität angeboten und kultiviert werden können.

Vermentino di Sardegna

Der Vermentino di Sardegna gehört zu den prägendsten Rebsorten in Sardinien. Der Weißwein Vermentino besticht durch seine intensiven Fruchtnoten und die dezenten Säuren, welche durch den Boden und das Klima maßgeblich geprägt werden. Wer sich für einen Vermentino di Sardegna entscheidet, sollte nach Möglichkeit das Weinanbaugebiet rund um die Weinregion Gallura wählen. Hier findet der Vermentino di Sardegna beste Bedingungen. Die Hitze des Tages und die kontinuierliche Brise vom Meer sorgen für ein Klima, welches das Aroma der Trauben besonders intensiviert. Dieser Wein aus Sardinien wird zudem meist sortenrein kultiviert und ist für einen Weisswein überraschend lange lagerfähig.

Malvasia di Bosa

Wer aus Sardinien einen Weisswein genießen möchte, sollte die Rebsorte Malvasia di Bosa im Blick behalten. Der Dessertwein aus dem DOC Malvasia di Bosa wird sortenrein aus der Rebsorte Malvasia Sarda gewonnen. Das Weinanbaugebiet hatte sich lange Zeit nicht durch die hohe Güte der Weine ausgezeichnet. Dies hat sich in den letzten Jahrzehnten allerdings deutlich verändert. So wird der Malvasia di Bosa im Handel in vier verschiedenen Varianten angeboten. Einmal als trocken und als natursüß ohne weitere Behandlung. Zudem noch in gespriteten Varianten in trocken und süß mit 17,5 Volumenprozent. Wer süßen Wein aus Italien zu schätzen weiß, sollte einen Blick auf den Malvasia di Bosa werfen. Dieser Wein aus Sardinien ist unter Kennern sehr geschätzt und beliebt.

Nasco und Nuragus

Die einheimischen Rebsorten Nasco und Nuragus werden vor allem in der DOC Region Cagliari angebaut und somit als Nasco di Cagliari und Nuragus di Cagliari angeboten. Das Weinanbaugebiet rund um die Hauptstadt Sardiniens ist geprägt von sanften Hügeln, auf denen die einheimischen Rebsorten aus Sardinien besonders gut wachsen. Die Weißweine von Nasco und Nuragus zeichnen sich vor allem durch die sehr gute Ausgewogenheit von Säure und Mineralität aus und sind sowohl sortenrein als auch als Cuvées erhältlich. Wer das Weinanbaugebiet auf der Insel besucht, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, das eine oder andere Weingut dort zu besuchen. Denn nicht alle DOC Weine sind für den Export bestimmt. Wein aus Sardinien vor Ort unterscheidet sich in Teilen nochmals deutlich von den Weinen, welche für den Export bestimmt sind.

Malvasia, Monica, Moscato und Nasco

Verschiedene Weingüter im Süden Sardiniens haben sich auf die Produktion von Dessertwein und verschiedenen Süßweinen spezialisiert. Die Sorten Malvasia, Monica, Moscato und Nasco sind hierzu besonders gut geeignet und bilden die Grundlage für die verschiedenen Weine, welche sich durch einen Sherry artigen Geschmack auszeichnen. Wurden in früheren Zeiten viele dieser Weine durch Zugabe von Alkohol noch intensiver gemacht, geht diese Tradition in Teilen Sardiniens langsam verloren. Wein aus Sardinien ist immer mehr zu einem Markenzeichen für hohe Qualitätsstandards geworden, was viele Weingüter und Winzer nicht mehr aufs Spiel setzen möchten. Wenn Sie die Chance haben, einen Süßwein der Rebsorten Malvasia, Monica, Moscato und Nasco entweder sortenrein oder als Cuvée zu genießen, sollten Sie die Gelegenheit unbedingt ergreifen.

Sardische Tracht

Weinkultur Sardinien – Welche Tradition stammen aus der Weinregion Sardinien?

Die Sarden sind ein Volk, welches nie dem Meer zugewandt war. Nicht umsonst sagt ein sardisches Sprichwort, dass vom Meer nur das Schlechte komme. Das zeigt sich auch in der Weinkultur Sardiniens. Beinahe jedes Weingut der Inselregion hat eigene Traditionen und eine eigene Geschichte. Trotz aller Modernisierungen sind die Traditionen noch immer erhalten geblieben. Wer einen Urlaub auf Sardinien macht, sollte nicht nur den Wein aus Sardinien und die verschiedenen Rebsorten auf Sardinien probieren, sondern sich auch mit dem Essen der Region vertraut machen. Denn Wein und Essen harmonieren auf Sardinien besonders stark miteinander und sind auch stark miteinander verbunden.

Jedes Weinanbaugebiet Sardiniens hat eigene Traditionen und Besonderheiten, welche es zu beachten gilt. Was viele Menschen überraschen wird ist, dass Fisch und Meeresfrüchte auf Sardinien sehr lange nicht zur traditionellen Küche gehörten und noch immer nicht gehören. Denn die Inselbewohner haben sich nie mit dem Meer beschäftigt und es eher gemieden. Die Schweinezucht ist allerdings auf ganz Sardinien Tradition, was unter anderem auch den Wein aus Sardinien mit beeinflusst hat. Ein Vermentino beispielsweise ist so aromatisch und kräftig, dass er zu vielen Fleischgerichten ohne Probleme gereicht werden kann. Generell ist auf Sardinien der Weisswein vor allem ein gern gesehener Begleiter zu kräftigen Gerichten. Doch auch der Rotwein und viele der DOC Weine sind so ausgestaltet, dass diese sich hervorragend mit den verschiedenen Küchen und Kochstilen harmonisieren lassen.

Viele Sarden lieben zudem den süßen Dessertwein, welcher unter anderem im Süden Sardiniens angebaut wird. Die Gegend rund um di Cagliari ist hierfür besonders bekannt. Hier dürfen Rebsorten wie Moscato, Nasco, aber auch Malvasia und Monica zu sortenreinen Dessertweinen mit DOC-Siegel kultiviert werden. Wenn Sie die Gelegenheit haben einen solchen Wein zu verkosten, werden Sie die Sarden verstehen.

Beinahe jedes Weingut auf Sardinien hat eigene Traditionen und Bräuche. Vielen gemein ist allerdings, dass noch immer traditionell von Hand gelesen wird. Dies garantiert nicht nur die Qualitätsstandards beim Wein, sondern macht den Wein aus Sardinien häufig auch einzigartig. Nicht umsonst lautet ein sardinisches Sprichwort “Su binu a su sabori, su pane a su colori” – Der Wein hat Geschmack, wie das Brot die Farbe. Die vielen Rebsorten auf Sardinien haben im Laufe der Jahre eigene Ausprägungen in der Aromatik entwickelt, sodass sich der Wein aus Sardinien sehr stark von Weinen vom Festland in ganz Italien unterscheiden lässt. 🍷

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Bildquellen:

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